Pilotprojekt handwerkliche Berufsorientierung an Gymnasien

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Die Handwerkskammer für Unterfranken und ihre Tochtergesellschaft zur beruflichen Förderung Aschaffenburg mbH (GbF) führten in Kooperation mit dem Hanns-Seidel-Gymnasium Hösbach das Pilotprojekt „Entdecke mehr Möglichkeiten“ durch.

Es handelt sich dabei um das unterfrankenweit erste größere Berufsorientierungsprojekt in überwiegend handwerklichen Berufen für Schülerinnen und Schüler in Gymnasien.

„Wir haben sehr gerne bei diesem Projekt mitgemacht, unsere Schülerinnen und Schüler erleben eine andere, praxisorientierte Perspektive auf verschiedene Berufe. Sie sind alle sehr begeistert“, weiß Studiendirektorin Anne Jost, stv. Schulleiterin des Hanns-Seidel-Gymnasiums Hösbach. Angemeldet beim Pilotprojekt „Entdecke mehr Möglichkeiten“, der Berufsorientierung für überwiegend handwerkliche Berufe, waren 148 Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I, die im Zeitraum vom 18. bis 29. Oktober 2021 parallel auf insgesamt 16 Werkstätten, Übungsfirmen und Projekträume des Bildungszentrums Aschaffenburg der Handwerkskammer für Unterfranken, der Innungen und der Gesellschaft zur beruflichen Förderung (GbF) verteilt waren und Einblicke in unterschiedliche Berufsfelder erleben und praktisch erproben konnten.

Praktische Berufsorientierung von Gymnasien in handwerklichen Berufen sei enorm wichtig, so Ludwig Paul, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Unterfranken: „Auch junge Menschen, die eine Hochschulzugangsberichtigung anstreben, sollten sich Gedanken machen, ob eine berufliche Ausbildung nach dem Abitur nicht besser zu ihnen passt. Nach der Berufsorientierung in unseren Werkstätten und der vorgeschalteten Potenzialanalyse, bei der die Stärken der Schülerinnen und Schüler erfasst werden, haben die jungen Menschen eine gute Entscheidungsgrundlage für ihren weiteren Weg.“ Der Hauptgeschäftsführer ist davon überzeugt, dass der höherqualifizierenden Berufsbildung, dem Pendant zur akademischen Bildung, in den nächsten Jahren eine enorme Bedeutung angesichts des Bedarfs in der Wirtschaft zukommen wird: „Die Wirtschaft braucht gut ausgebildete Fachkräfte, höherqualifizierte haben hier enorm gute Karrierewege vor sich.“

Von Seiten der Handwerkskammer war die Berufsorientierungsmaßnahme maßgeblich durch Claudia Glas, Mitarbeiterin im Projekt „Q-net Handwerk – Qualität für ausbildende Betriebe“, betreut worden. Axel Hilfenhaus, Geschäftsführer der GbF Aschaffenburg ist mit der Projektumsetzung sehr zufrieden und begrüßte zahlreiche Gäste aus der Handwerksorganisation und der Politik, wie den Aschaffenburger Oberbürgermeister Jürgen Herzing und Landrat Alexander Legler. Diese besuchten die Schülerinnen und Schüler während der Berufsorientierung und verwiesen darauf, wie wichtig eine breit aufgestellte Berufsorientierung für die jungen Menschen sei. Gefördert wird dieses Berufsorientierungsprogramm durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Jahrelange Erfahrung

In der Durchführung von vielfältigen Berufsorientierungsmaßnahmen kann die GbF Aschaffenburg auf 15 Jahre Erfahrung verweisen, informierte Petra Berger, die seit 2006 die Maßnahmen leitet und mit ihren interdisziplinären Teams und ihren Projektleitungen stets weiterentwickelte. Für die Umsetzung des Berufsorientierungsprogramms (BOP) ist Projektleiterin Undine Höflich seit 2020 federführend tätig. Im Schnitt besuchen rund 800 Schülerinnen und Schüler aller Schularten die Berufsorientierungsmaßnahmen der GbF. „Das sind insgesamt rund 12.000 Schülerinnen und Schüler, die wir auf dem Weg ihrer beruflichen Entwicklung begleitet haben“, so Petra Berger.


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