Betriebe halten nach wie vor an ihrer Ausbildungsbereitschaft fest

Ausbildung
Tools
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Eine abgeschlossene Berufsausbildung ist die Eintrittskarte in eine erfolgreiche Berufsbiographie und sichert Unternehmen schon frühzeitig die dringend benötigten Fachkräfte.

Die Corona-Pandemie stellte die bayerische Wirtschaft vor große Herausforderungen, dennoch ist die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe ungebrochen hoch, denn Unternehmen wollen sich ihre Fachkräfte von morgen sichern, zieht Ralf Holtzwart, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit, gemeinsam mit den Arbeitsmarktpartnern Bilanz zum Ausbildungsmarkt im Freistaat.

"Die bayerische Wirtschaft ist auf einem sehr guten Weg und wir stehen heute schon wieder vor den Herausforderungen, die uns auch schon vor der Krise beschäftigt haben: Unternehmen sind mehr denn je auf der Suche nach ihren Fachkräften von Morgen. Für junge Menschen, die einen Ausbildungsplatz suchen, bieten sich hier immer noch viele Chancen auf dem bayerische Ausbildungsmarkt. Auch nach dem offiziellen Ausbildungsstart gibt es noch die Möglichkeit mit einer Ausbildung zu beginnen.
Der Ausbildungsmarkt in Bayern ist stark: Wichtig ist auch, nach rechts und links zu schauen, also Bewerbern eine Chance zu geben, die nicht den idealtypischen Lebenslauf aufweisen. Ich empfehle Unternehmen, die Besetzungsschwierigkeiten haben, sich auch in der Ausbildung attraktiv und zukunftsorientiert aufzustellen sowie die Möglichkeiten der Qualifizierung von Beschäftigten vom Helfer zur Fachkraft zu nutzen. Die Instrumente sind sehr vielfältig. Gerne berät unser Arbeitgeberservice die Betriebe hierzu direkt vor Ort", sagte Ralf Holtzwart.

Arbeitsministerin Carolina Trautner sagte „Die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen in Bayern ist nach wie vor hoch. Daran hat die Corona-Pandemie im Grundsatz nichts geändert. Und eine duale Berufsausbildung bietet ausgezeichnete berufliche Perspektiven für die jungen Menschen in Bayern. Die von meinem Haus geförderten Ausbildungsakquisiteurinnen und -akquisiteure (AQs) sind mit vollem Einsatz bayernweit unterwegs, um junge Menschen für eine Ausbildung zu gewinnen. Um dieses Ziel noch besser zu erreichen, fördert mein Haus seit 1. Juli sieben weitere AQs (ein weiterer pro Regierungsbezirk) mit einem Budget von 750.000 Euro. An alle jungen Menschen, die zögern, eine Ausbildung zu beginnen, appelliere ich: Ihr habt noch alle Möglichkeiten. Es sind noch viele Ausbildungsplätze unbesetzt. Die Wirtschaft wartet auf Euch.“

„Eine wichtige Rolle kommt unseren Schulen zu, die ihre Schülerinnen und Schüler bei der Berufswahl tatkräftig unterstützen. Aus vielen Gesprächen und Erfahrungen weiß ich: Im Freistaat werden die jungen Menschen auf dem Weg der Beruflichen Orientierung von ihren Lehrkräften großartig begleitet. Unsere Berufsschulen stellen als starker Partner der Betriebe eine tragende Säule der dualen Ausbildung dar. Daneben bieten auch unsere Berufsfachschulen, insbesondere der Sozial- und Pflegeberufe, interessante Alternativen für den Berufseinstieg", ergänzte Bayerns Kultusminister Michael Piazolo.

Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. „Die bayerische Wirtschaft erholt sich von der Corona-Krise und damit steigt ihr Bedarf an qualifizierten Fachkräften. Ein wesentlicher Grund, warum die Chancen für junge Menschen auf einen Ausbildungsplatz in Bayern hervorragend sind. Die Ausbildungsbereitschaft, beispielsweise in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie, ist weiterhin hoch und die Übernahmesituation für die Auszubildenden hervorragend. Unsere Unternehmen setzen branchenübergreifend auf die Zukunft. Sie bieten den jungen Menschen in vielen Ausbildungsberufen ein attraktives Arbeitsumfeld und langfristig gute Perspektiven.“

„Die Berufsorientierung im Handwerk muss auf persönlichem Weg stattfinden. Wir brauchen den Kontakt zu den jungen Menschen, das kann man nicht ohne Weiteres digitalisieren. Wir sind daher sehr froh, dass in den letzten Wochen wieder eine ganze Reihe von Ausbildungsmessen stattfinden konnte.
Morgen ehrt das bayerische Handwerk in Augsburg seine besten Gesellinnen und Gesellen. Die rund 115 Frauen und Männer wurden im Rahmen des Leistungswettbewerbs des Deutschen Handwerks zunächst auf Innungs- und dann auf Kammerebene ermittelt. Im letzten Schritt wird dann im Wettbewerb mit den übrigen Landessiegerinnen und Landessiegern festgestellt, wer die besten Handwerkerinnen und Handwerker Deutschlands sind. All diese jungen Leute sind leuchtende Beispiele, was man mit einer Ausbildung im Handwerk alles erreichen kann. Sie sind die idealen Werbeträger für unseren Wirtschaftsbereich und helfen uns dabei, Berufsnachwuchs zu finden“, betonte Dr. Frank Hüpers, Hauptgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft der bayerischen Handwerkskammern.

Hubert Schöffmann, bildungspolitischer Sprecher des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK): "Die bayerische Wirtschaft in Industrie, Handel und Dienstleistungssektor schöpft nach dem Corona-Schock wieder Zuversicht. Auch die Talsohle bei der Besetzung von Ausbildungsstellen scheint bald überwunden. Vor allem die sinkende Zahl an Bewerbungen für eine Ausbildung ist jedoch besorgniserregend. Mehr als zwei Drittel der Unternehmen mit Nachwuchsschwierigkeiten geben an, dass sie gar keine Bewerbungen bekommen. Es bleibt eine Daueraufgabe für alle Partner, Lücken bei der Berufsorientierung und bei den Informationen über die attraktiven Ausbildungsangebote in den bayerischen Betrieben gemeinsam zu schließen."

„Die Corona-Pandemie hat Auszubildende schwer getroffen. Das schlägt sich nicht nur in den aktuellen Ausbildungsmarktzahlen nieder, sondern zeigt sich auch ganz konkret im Alltag vieler Auszubildenden, wie die aktuelle Corona-Ausbildungsstudie der DGB-Jugend beweist. Wenn immer mehr Betriebe trotz wachsenden Fachkräftebedarfs nicht mehr ausbilden, vermindert das die Chancen junger Menschen auf dem Arbeitsmarkt. Es kann nicht sein, dass Jahr für Jahr viele Ausbildungsstellen unbesetzt bleiben und gleichzeitig so viele junge Menschen auf der Strecke bleiben. Damit alle, die einen Ausbildungsplatz suchen, auch einen Ausbildungsplatz bekommen, fordern wir als DGB-Jugend Bayern eine umlagefinanzierte gesetzliche Ausbildungsplatzgarantie“, so Svenja Thelen, Bezirksjugendsekretärin des DGB Bayern.

 


PS: Sind Sie bei Facebook? Werden Sie Fan von Aschaffenburg News!