"Trendwende beim Windkraftausbau in Bayern erreicht, müssen aber noch zulegen"

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Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger sieht eine Trendwende bei der Windkraft in Bayern erreicht. Aiwanger: "Im vergangenen Jahr sind 14 neue Windräder ans Netz gegangen. Acht weitere wurden genehmigt und warten auf Realisierung durch die Projektträger. Von 2017 bis 2021 waren die Zahlen meist nur einstellig. Man sieht, dass sich der Wind gedreht hat. Das werden wir nutzen, jetzt mit dem Rückenwind unserer Maßnahmen durchstarten und in den nächsten Jahren die Zahlen dynamisch steigern."

 

In den vergangenen Jahren wurden bereits zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um dem Windenergieausbau in Bayern neuen Schwung zu verleihen. Dazu gehören die von Wirtschaftsminister Aiwanger initiierten Regionalen Windkümmerer und die Anpassungen bei der 10H-Regelung.

Die Windkümmerer, die in allen sieben Regierungsbezirken Windkraftprojekte unterstützen, sind ein Erfolgsprogramm. Das im Oktober 2020 gestartete Programm hat der Windenergie in Bayern kräftige Flügel verliehen und die Akzeptanz vor Ort angetrieben. In Summe wurden knapp 90 Kommunen in gut 75 Windenergieprojekten kompetent beraten. Aiwanger: "Bei durchschnittlich zwei bis drei Windenergieanlagen pro Projekt, gehe ich von weit über 200 Windrädern für den Freistaat aus, die uns unserem Ziel von 1000 Windenergieanlagen in den nächsten Jahren ein gutes Stück näherbringen. Diese Erfolgsbilanz wollen wir mit den Windkümmerern 2.0 weiterführen, die Anfang Februar bereits ihre Arbeit aufnehmen."

Die 10H-Anpassung zeigt bereits wenige Monate seit Inkrafttreten am 16. November 2022 erste Wirkung. So befinden sich zwei Windenergieanlagen seit Ende 2022 in einem Genehmigungsverfahren, die zuvor wegen 10H im Vorbescheidsverfahren abgelehnt worden waren. In diesem Jahr wird die positive Wirkung der 10 H-Anpassung noch sichtbarer werden.

Erfreulich sind auch die Ende letzten Jahres erfolgten Anpassungen des Höchstwertes für die Ausschreibungen des Jahres 2023 für Windenergie an Land auf 7,35 ct/kWh. Damit hat die Bundesnetzagentur endlich auf die gestiegenen Kosten im Bereich von Errichtung und Betrieb von Anlagen sowie auf gestiegene Zinskosten bei einer Finanzierung von Anlagen reagiert.

Energieminister Aiwanger fordert jedoch den Abbau weiterer Windkrafthemnisse, die einer größeren Dynamik noch im Weg stehen. Die Anhebung des Höchstwertes und die Anpassungen im Ermeuerbare Energien-Gesetz ( EEG) 2023 sind unzureichend, um die Wettbewerbsfähigkeit von Projekten in Süddeutschland substanziell zu steigern. "Daher fordern wir eine Alternativlösung zum Südbonus. Damit künftig eine verbesserte, räumliche Verteilung des Zubaus neuer Windenergieanlagen über ganz Deutschland hinweg erreicht werden kann", erklärt Aiwanger.

Zudem müsse auch eine der höchsten Hürden auf Bundesebene angegangen werden: Die Reduzierung militärischer Hindernisse für den Ausbau der Windenergie wie militärische Tiefflugstrecken und militärisch genutzte Mindestflughöhen, soweit sie nicht zwingend aus Gründen der Landesverteidigung erforderlich sind.


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