Arbeitslosigkeit im Landkreis Aschaffenburg auf 2,8 Prozent gesunken

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Die Erholung auf dem Arbeitsmarkt am Bayerischen Untermain setzt sich auch im Oktober fort. 6.987 Menschen waren in diesem Monat am Bayerischen Untermain arbeitslos gemeldet. Das sind 579 Menschen oder 7,7 Prozent weniger als im Vormonat und 1.584 Menschen oder 18,5 Prozent weniger als vor einem Jahr. Analog dazu sinkt die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk im Oktober auf 3,2 Prozent.

Sie liegt somit 0,3 Prozentpunkte unter der Quote von September und 0,8 Prozentpunkte unter der Quote von Oktober 2020. Im Landkreis Aschaffenburg (2,8 Prozent) und im Landkreis Miltenberg (2,9 Prozent) sinkt die Quote unter die 3-Prozent-Marke.

„Die Arbeitsmarktentwicklung im Herbst verläuft aktuell weiterhin positiv“, erläutert Mathilde Schulze-Middig, Leiterin der Agentur für Arbeit Aschaffenburg, die aktuelle Lage. „Die Arbeitslosigkeit sinkt weiter, wenn auch langsamer als unmittelbar nach dem Lockdown.“ Die allgemeine Dynamik auf dem lokalen Arbeitsmarkt verlangsamt sich. Im Oktober meldeten sich 794 Personen aus Erwerbstätigkeit (neu oder erneut)  arbeitslos. Das sind 33 Personen oder 4,0 Prozent weniger als im Vormonat und 121 oder 13,2 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. 852 Personen mündeten im Oktober in Erwerbstätigkeit ein. Das sind 52 Personen oder 5,8 Prozent weniger als im September und 122 Personen oder 12,5 Prozent weniger als im Oktober 2020.

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung sinkt im Oktober und liegt nun bei 9.076 Personen. Dies sind 437 Personen oder 4,6 Prozent weniger als im Vormonat und 1.884 oder 17,2 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Arbeitsmarktbericht Aschaffenburg Oktober 2021

Arbeitskräftenachfrage auf hohem Niveau

Die Nachfrage nach Arbeitskräften im Agenturbezirk Aschaffenburg bleibt im Oktober ungebrochen hoch. Dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Aschaffenburg wurden 818 neue Arbeitsstellen gemeldet.  Das sind 2 Angebote oder 0,2 Prozent weniger als im Vormonat, jedoch 165 Stellen oder 25,3 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen übertrifft mit 3.931 Angeboten im Oktober nochmals das Vormonats- und vor allem auch das Vorjahresniveau deutlich (+55/ +1.494).

„Damit ist das Thema Fachkräftesicherung wieder in den Fokus der regionalen Wirtschaft gerückt“, so Mathilde Schulze-Middig zur aktuellen Nachfrage nach Arbeitskräften am Bayerischen Untermain. „Diese Personalbedarfe nun auch zu decken, wird eine der großen Herausforderungen der nächsten Monate und Jahre für alle Beteiligten werden. Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Arbeitslose sollten daher gleichermaßen an das Thema Weiterbildung denken und sich individuell beraten lassen.“

Anzeigen zur Kurzarbeit und realisierte Kurzarbeit

Die Zahl der Neuanzeigen auf Kurzarbeit ist weiterhin stark rückläufig. So wurden im Oktober 22 neue Anzeigen für potenziell 105 Beschäftigte eingereicht. Das sind 5 Anzeigen und 656 Personen in Anzeigen weniger als im Vormonat. Die eingegangenen Anzeigen betreffen in erster Linie das verarbeitende Gewerbe.

Wie hoch die tatsächliche Inanspruchnahme des Kurzarbeitergeldes ausgefallen ist, lässt sich anhand der realisierten Kurzarbeit ausweisen. Im Kalendermonat April 2021 haben 1.831 Betriebe bzw. Betriebszweige und 13.313 Personen Kurzarbeitergeld erhalten. Das sind 3,6 Prozent weniger Betriebe und 16,6 Prozent weniger Personen im Vergleich zum Vormonat. Der Höchststand an Personen in Kurzarbeit im Agenturbezirk Aschaffenburg (seit Januar 2009) entfällt mit 30.892 Personen weiterhin auf den Mai 2020. Die Top drei der von realisierter Kurzarbeit betroffenen Wirtschaftsabteilungen in der Region nach Anzahl der betroffenen Personen im Monat April 2021 waren erneut Einzelhandel, Gastronomie und Maschinenbau – Branchen, die im vergangenen Frühjahr in erheblichem Maße vom Lockdown betroffen waren. Diese Daten liegen mit einer Wartezeit von fünf Monaten vor, da die Betriebe drei Monate Zeit für die Einreichung der Anträge auf Abrechnung haben.

Ausbildungsbilanz am Bayerischen Untermain

„Erfreulicherweise ist der befürchtete Corona-Jahrgang am lokalen Ausbildungsmarkt auch im aktuellen Berichtsjahr ausgeblieben. Nahezu alle Ausbildungsbewerberinnen und -bewerber sind in eine Ausbildung eingemündet oder setzen auf alternativen Wegen ihren Bildungsweg fort“, bilanziert Schulze-Middig. „Der Trend zur weiterführenden Schule setzt sich auch in diesem Jahr fort. Die Zahlen zeigen, dass immer mehr Ausbildungsplätze mangels Bewerber unbesetzt bleiben.“

Von September 2020 bis September 2021 haben sich 2.156 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle an die Agentur für Arbeit Aschaffenburg gewandt. Das sind 196 oder 8,3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Lokale Unternehmen haben 2.599 Ausbildungsstellen bei der Ausbildungsvermittlung gemeldet. Dies sind 86 Angebote oder 3,2 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. 1.248 Bewerber und Bewerberinnen konnten in eine Berufsausbildung einmünden. Das sind 80 junge Menschen oder 6,0 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Dieser Rückgang ist nicht unmittelbar Corona geschuldet,  sondern strukturell bedingt – ein rückläufiger Trend, der sich auch in diesem Jahr fortgesetzt hat.

Zum Ende des Berichtsjahres waren lediglich elf Bewerberinnen und Bewerber noch ohne passende Ausbildungsstelle oder Alternative. Das sind sechs junge Menschen mehr als im Vorjahr. Dem stehen 270 unbesetzte Ausbildungsstellen in der Region gegenüber. Das sind 100 Stellen oder 58,8 Prozent mehr als im Oktober 2020.


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