Stabile Arbeitsmarktlage am Bayerischen Untermain

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Die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Aschaffenburg steigt im aktuellen Berichtsmonat Dezember erneut leicht an. Aktuell sind 8.802 Menschen am Bayerischen Untermain arbeitslos gemeldet. Das sind saisonbedingt 194 Personen (+2,3 Prozent) mehr als im Vormonat, auch 743 Personen (+9,2 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit sind insbesondere Männer, junge Menschen unter 25 Jahren und Ausländer betroffen.

Im Vergleich zum Vormonat steigt die Arbeitslosigkeit insbesondere im Landkreis Aschaffenburg an, im Vergleich zum Vorjahresmonat ist der Zuwachs an Arbeitslosen vor allem im Landkreis Miltenberg und in der Stadt Aschaffenburg verortet.

Die Arbeitslosenquote erhöht sich auf 4,1 Prozent. Sie liegt somit leicht über Vormonats- und auch über Vorjahresniveau (+0,1 Prozentpunkte, +0,3 Prozentpunkte). Die günstige Quote im Landkreis Aschaffenburg steigt von 3,3 Prozent auf 3,5 Prozent an. Die Arbeitslosenquote im Landkreis Miltenberg verbleibt auf 3,7 Prozent. Die Arbeitslosenquote in der Stadt Aschaffenburg geht von 6,3 Prozent im Vormonat auf 6,2 Prozent leicht zurück.

Der Bestand an Arbeitslosen steigt im Vergleich zum Vormonat und Vorjahresmonat in beiden Rechtskreisen SGB III und SGB II gleichermaßen an. Der Bestand im SGBIII beläuft sich im aktuellen Berichtsmonat auf 3.879 Personen. Dies sind 120 Personen (+3,2 Prozent) mehr als im Vormonat und vor allem 349 Personen (+9,9 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat. Im Rechtskreis SGB II steigt der Bestand an Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 74 Personen (+1,5 Prozent) leicht, im Vergleich zum Vorjahresmonat um 394 Personen (+8,7 Prozent) deutlich an. Der Bestand an Arbeitslosen im SGB II beläuft sich aktuell auf 4.923 Personen.

Die Dynamik am Bayerischen Untermain zeigt sich im aktuellen Berichtsmonat weiterhin verhalten. Die Zahl der Zugänge aus Erwerbstätigkeit liegt im Dezember bei 883 Personen. Sie geht im Vergleich zum Vormonat um 12 Personen (-1,3 Prozent) leicht zurück. Im Vergleich zum Vorjahresmonat steigt sie jedoch um 51 Personen (+6,1 Prozent) an. Die Zahl der Abgänge in Erwerbstätigkeit geht erneut deutlich zurück. Sie liegt im aktuellen Berichtsmonat bei 546 Personen. Das sind 88 Personen (-13,9 Prozent) weniger als im Vormonat, aber 10 Personen (+1,9 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung entwickelt sich im aktuellen Berichtsmonat analog zur Arbeitslosigkeit und liegt nun bei 11.448 Personen. Das sind 308 Menschen (+2,8 Prozent) mehr als im Vormonat und vor allem 857 Personen (+8,1 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat. In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmende an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind.

Stellenzugang und Stellenbestand – Herausforderung Arbeits- und Fachkräftebedarf

Der Zugang an Arbeitsstellen steigt im aktuellen Berichtsmonat leicht an. So wurden dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit im Dezember 706 neue Stellen gemeldet. Das sind 58 Angebote (+9,0 Prozent) mehr als im Vormonat, 4 Angebote (-0,6 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat. Personalbedarf melden im aktuellen Berichtsmonat insbesondere Verkehr und Lagerei sowie die Dienstleistungsbranche. Der Zugang an Arbeitsstellen seit Jahresbeginn beläuft sich somit auf 7.860 Angebote. Das sind 1.051 Stellen (-11,8 Prozent) weniger im Vergleich zum Vorjahresmonat. Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen geht im Dezember im Vergleich zum Vormonat erneut leicht zurück und liegt nun bei 3.393 Angeboten. Das sind 91 Stellen weniger (-2,6 Prozent) als im Vormonat und auch 193 Stellen weniger (-5,4 Prozent) als vor einem Jahr.

Gute Beschäftigungschancen am Bayerischen Untermain - Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung verbleibt auf hohem Niveau

Ende Juni 2023, dem letzten Quartalsstichtag der Beschäftigungsstatistik, beläuft sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Agenturbezirk Aschaffenburg auf 149.220. Im Jahresverlauf zeigt sie den bisher höchsten Stand. Das Wachstum hat sich etwas verlangsamt, im Vergleich zum Vorjahresquartal wächst die Beschäftigung um 797 (+ 0,5 Prozent). Die stärkste Zunahme an sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung gegenüber dem Vorjahresquartal erfolgt im verarbeitenden Gewerbe (+741). Am ungünstigsten gestaltet sich die Entwicklung bei der Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (-475).

Auswirkungen der ukrainischen Fluchtmigration auf den lokalen Arbeitsmarkt

Geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainern wird mit der Erteilung der Aufenthaltserlaubnis nach § 24 Aufenthaltsgesetz der Zugang zum Arbeitsmarkt ermöglicht. Seit 1. Juni 2022 können sie Leistungen aus der Grundsicherung für Arbeitsuchende SGB II erhalten. Menschen, die seit Februar 2022 aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind, werden somit seit 1. Juni 2022 von den lokalen Jobcentern betreut. Sie wechseln vom Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) in die Grundsicherung (SGB II).

Die Zahl der im Agenturbezirk Aschaffenburg gemeldeten erwerbsfähigen Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit liegt im aktuellen Berichtsmonat bei 1.954, was erneut einem leichten Anstieg im Vergleich zum Vormonat entspricht (+68). Es handelt sich in erster Linie um junge Menschen und Frauen. Die Zahl der Arbeitslosen unter diesen Personen im Bestand steigt im aktuellen Berichtsmonat an und liegt nun bei 824 (+88). Etwa eintausend im Agenturbezirk Aschaffenburg gemeldete erwerbsfähige Personen besuchen aktuell Integrationskurse, die ihnen die notwendigen Sprachkenntnisse für einen erfolgreichen Einstieg in den lokalen Arbeitsmarkt vermitteln sollen. Sie zählen nicht als arbeitslos.

Kurzarbeit weiterhin auf niedrigem Niveau

Die Zahl der Neuanzeigen auf Kurzarbeit verbleibt im aktuellen Berichtsmonat auf sehr niedrigem Niveau. Sie liegt auf Vor-Corona-Niveau. Aktuell gibt es 10 neue Anzeigen für potenziell 203 Beschäftigte. Die neu eingegangenen Anzeigen betreffen im aktuellen Berichtsmonat erneut in erster Linie das verarbeitende Gewerbe.


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