VORSPRUNG
### Nachrichten aus der Region Aschaffenburg ###
ver.di macht anlässlich des Internationen Tags der Pflegenden am Sonntag, 12. Mai, auf die hohe Bedeutung der Pflege für die Daseinsvorsorge aufmerksam. Gesundheit ist keine Ware!
Pflegekräfte leiden im Gesundheits- und Sozialwesen massiv unter dem politisch gestützten Diktat der Ökonomisierung. Das Kostendiktat der vergangen Jahrzehnte hat Arbeitsverdichtung, unsichere Arbeitszeiten, Qualitätsdefizite und Fachkräftemangel gebracht. Mehr Personal, gute Ausbildung, eine gerechte Entlohnung, verlässliche Dienstpläne und Entlastung – so lauten daher wichtige Forderungen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di. Land auf, Land ab machen Beschäftigte klar, dass sie sich nicht länger hinhalten lassen, sondern sich zur Durchsetzung ihrer Interessen gewerkschaftlich organisieren. „Pflegekräfte haben einen hohen Anspruch, die ihnen anvertrauten Patient*innen und Bewohner*innen professionell zu begleiten. Das Arbeitspensum schaffen sie nicht, ohne an ihre Grenzen zu gehen und ohne sich die Regeln zurechtzubiegen. Damit werden professionell Pflegende seit Jahrzehnten von der Gesundheitspolitik allein gelassen.“ So Krankenpfleger Michael Bauch, Vorsitzender Betriebsrat am Klinikum Würzburg Mitte.
„Ohne die zwei Millionen Menschen, die in Deutschland in der Pflege arbeiten, geht nichts. Sie setzen sich jeden Tag mit voller Kraft für die Bedürfnisse anderer ein. Daher ist es wichtig, diese für die Gesellschaft so wertvolle Arbeit auch entsprechend zu würdigen und sich gegenseitig zu stärken“, sagt Stefan Kimmel, zuständiger ver.di Gewerkschaftssekretär Bezirk Würzburg-Aschaffenburg. Im Krankenhaus zeigt derzeit die geplante Einführung einer neuen Pflegepersonalregelung, was sich mit Druck aus den Reihen der Beschäftigten erreichen lässt. Sie wird für die Pflegekräfte in allen Akut-Kliniken gelten und in Zukunft für verbindliche, gesetzlich vorgeschriebene Vorgaben zum Einsatz von Personal führen. „Das ist ein Meilenstein, den die Beschäftigten zusammen mit ver.di erreicht haben. Mit der PPR 2.0 soll sich der Personaleinsatz endlich nach dem tagesgenau festgestellten Bedarf an Pflege auf einer Station richten“, so Uwe Molnar, stellvertretender Personalratsvorsitzender Universitätsklinik Würzburg.
Ein ähnliches Instrument (PPR2.0) wünscht sich Edith Günter -Rumpel, Vorsitzende der Mitarbeitervertretung Diakonisches Werk Würzburg, für die Altenpflege. „Die neuen Vorgaben für Personalschlüssel sind nicht bedarfsgerecht. Sie sind zu niedrig und zu unverbindlich. Noch dazu sind sie regional verschieden. Damit wird der Pflegenotstand fortgeschrieben statt abgewendet. Der Politik muss genau wie den Arbeitgebern klar sein: mit den Pflegekräften, die sich bei ver.di zusammenschließen, ist immer zu rechnen. So viel ist sicher: Starke ver.di, starke Pflege“, erklärt Edith Günter-Rumpel. Unter dem Motto „Starke ver.di, starke Pflege“ sind im ver.di Bezirk Würzburg-Aschaffenburg rund um den 12. Mai, folgende Aktionen geplant:
Hintergrund: Der Internationale Tag der Pflegenden wird in Erinnerung an die britische Krankenschwester Florence Nightingale begangen. Sie wurde am 12. Mai geboren und hat sich um die Entwicklung der Krankenpflege verdient gemacht. Am Internationalen Tag der Pflegenden wird seit den 1960er-Jahren die Arbeit von Pflegekräften und ihre Bedeutung für die Gesellschaft gewürdigt.
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