Dazu hat die Redaktion mit zwei Referenten der Diözese Würzburg gesprochen. Klaus Leipelt ist zuständiger Referent in der Finanzkammer. Nicht jede Spendensammlung sei per Definition eine Kollekte. Im allgemeinen Sprachgebrauch habe sich lediglich der Begriff für das sonntägliche Spendensammeln etabliert. Termine für Kollekten seien von der Deutschen Bischofskonferenz in einem Kollektenplan vorgegeben, sagt Leipelt. So unterstützen Gottesdienstbesucher mit ihrer Spende sehr konkrete Anliegen. Am Palmsonntag etwa wird die Kollekte für das Heilige Land gesammelt. Bei einem gemeindebezogenen Spendenzweck hingegen, etwa einem Spendenaufruf für die Glockensanierung, handele es sich genaugenommen nicht um eine Kollekte, auch wenn sie so genannt werde.

Liturgiereferent Dr. Stephan Steger erzählt, dass schon die ersten Christen die Kollekte kannten. Ursprünglich brachten die Gottesdienstteilnehmer Naturalien und Lebensmittel für die Armen und Bedürftigen der Gemeinde. Reporter Stefan W. Römmelt hat einen obdachlosen Mann in der Wärmestube der Christophorus-Gesellschaft in Würzburg besucht. Der Unterfranke ist seit sieben Jahren wohnungslos: „Man ist in Arbeit, in einer Beziehung, hat eine Wohnung. Alles gut und schön. Und plötzlich fehlt ein Teil.“ Ein Teil – das heißt etwa, dass eine Beziehung zu Ende geht.

Dann sei die Arbeit nicht mehr so wichtig. Ereignisse wie eine Trennung, Krankheit oder der Verlust einer nahestehenden Person können Menschen aus der Bahn werfen. Hinzu kommen Belastungen durch Sucht und psychische Erkrankungen. Laut Georg Wagenbrenner, Pressesprecher der Stadt Würzburg, sind zurzeit 529 wohnungslose Personen im Verfügungswohnraum der Stadt Würzburg untergebracht.


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