Zentraler Baustein zur Fachkräftesicherung

Bayern
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Angesichts des Fachkräftemangels in vielen Bereichen des Handwerks gewinnt die Sicherung von Fachkräften aus dem Ausland auch für unterfränkische Handwerksunternehmen zunehmend an Bedeutung.

Die Handwerkskammer für Unterfranken berät und begleitet Betriebe, die Fachkräfte aus dem Ausland beschäftigen möchten, ebenso wie Fachkräfte aus dem Ausland selbst, die im unterfränkischen Handwerk Fuß fassen möchten. „Die Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte aus dem Ausland ist neben der dualen Ausbildung in den Betrieben und der Ausschöpfung der weiteren vielfältigen inländischen Potentiale ein zentraler Baustein bei der Fachkräftesicherung im regionalen Handwerk“, unterstreicht Andrea Sitzmann, stv. Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer für Unterfranken. Das Thema wird weiter an Bedeutung gewinnen, denn mit der Modernisierung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes wurden im vergangenen Jahr die Rahmenbedingungen für beruflich qualifizierte Fachkräfte verbessert, zu Arbeitszwecken nach Deutschland einzuwandern.

Die Handwerkskammer für Unterfranken berät und begleitet Betriebe, die Fachkräfte aus dem Ausland beschäftigen möchten, ebenso wie Fachkräfte mit im Ausland erworbenen Berufsqualifikationen, die unterfränkischen Handwerk Fuß fassen möchten. Unter anderem ist sie bereits seit 2012 Anlaufstelle für die Gleichwertigkeitsfeststellung von ausländischen Berufsqualifikationen nach dem Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz (BQFG). Im Rahmen dieses gesetzlichen Auftrags können sich Personen an die Handwerkskammer wenden, um ihre handwerklichen Berufsqualifikationen in Bezug zum deutschen Referenzberuf feststellen zu lassen. „Hier wenden sich Menschen, die ihren Lebens- und Arbeitsmittelpunkt in Unterfranken haben an uns, ebenso wie auch immer mehr Personen aus dem Ausland, die nach Unterfranken einreisen möchten“, erläutert Andrea Sitzmann. Zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen fanden 2023 insgesamt 300 Beratungen bei der Handwerkskammer für Unterfranken statt, es wurden zudem 92 Anträge für ein Gleichwertigkeitsfeststellungsverfahren gestellt.

Unterstützung bei der Weiterqualifizierung - Wird im Anerkennungsverfahren eine teilweise Gleichwertigkeit festgestellt, besteht im Anschluss die Möglichkeit einer so genannten Anpassungsqualifizierung (APQ), über die die Gleichwertigkeit mit dem deutschen Referenzberuf erreicht werden kann. Mit dem Projekt "KOM+AN im Handwerk (Unterfranken)", das seit 2023 bei der Handwerkskammer für Unterfranken angesiedelt ist, unterstützt die Handwerkskammer für Unterfranken Betriebe dabei, Fachkräfte auf diesem Weg zu qualifizieren. Das Projekt begleitet Unternehmen und ausländische Fachkräfte während des gesamten Prozesses. Dazu gehört die Erstellung eines Qualifizierungsplans, über den die noch fehlenden Fähigkeiten, Kenntnisse und Fertigkeiten nachqualifiziert werden können, die Recherche von Kursanbietern, Fördermöglichkeiten, wohnortnahen Sprachschulen sowie die persönliche Begleitung der betrieblichen Anpassungsqualifizierung. „Mit Blick auf wirksame Instrumente zur Verbesserung der Fachkräftesituation ist das angestoßene Projekt ein wichtiger Baustein, um Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus dem Ausland für das unterfränkische Handwerk zu gewinnen und sie auch mittel- und langfristig zu binden“, erläutert Andrea Sitzmann.

„KOM+AN im Handwerk (Unterfranken)“ ist Teil des „Regionalen Integrationsnetzwerks MigraNet plus Franken“, wird im Rahmen des Förderprogramms "Integration durch Qualifizierung (IQ)" durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert und vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge administriert. Partner in der Umsetzung sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Bundesagentur für Arbeit. Weitere Informationen sowie Ansprechpartnerinnen unter www.hwk-ufr.de/APQ.

Bildunterschrift: Fachkräfte aus dem Ausland gewinnen auch für unterfränkische Handwerksbetriebe immer mehr an Bedeutung. Die Handwerkskammer berät und begleitet Betriebe, die Fachkräfte aus dem Ausland beschäftigen möchten. Foto: Falk Heller


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