Seit 2008 gibt es die Fastenaktion mit wechselnden thematischen Schwerpunkten. In diesem Jahr geht es von Fastenwoche zu Fastenwoche um die Energieträger Wasser, Erdgas, Holz, Erdöl, Kohle und Atomkraft. „Zu jedem Energieträger gibt es verschiedene Impulse oder Methoden, die man zum Beispiel in Gruppenstunden oder Schulklassen anwenden kann“, erklärt Florian Bauer, hauptamtlicher Diözesanvorsitzender des BDKJ in Würzburg. Die spirituellen Impulse zur Aktion kommen von der Jungen Kirche „kross“ aus Schweinfurt. Sie regen dazu an, sich kritisch mit dem jeweiligen Thema der Woche auseinanderzusetzen. Zusätzlich gibt es Impulse, die zum Mitmachen einladen. Die sechste Fastenwoche zur Atomenergie sieht zum Beispiel so aus: „Zum Auftakt wird an das Unglück von Fukushima erinnert. Dann wird im Laufe der Fastenwoche die Frage gestellt, wie eine Endlagerung von Atommüll aussehen kann. Es gibt einen inhaltlichen Input zum Ablauf einer Kernspaltung und, darauf aufbauend, ein kleines Quiz, in dem man sein Wissen über Atomenergie testen kann. Die kleine Mitmachaufgabe ist zu schauen, welche Anbieter in der Region Ökostrom liefern oder auch wie sich der eigene Strommix zusammensetzt“, veranschaulicht Bauer.
„Wir machen uns meistens schon eineinhalb bis zwei Jahre vorher Gedanken über die kommende Aktion“, beschreibt Alexandra Engel, Assistentin der kja-Leitung. In der nächsten Sitzung gehe es schon um das Thema und die Inhalte für 2025. Nach einem ersten Brainstorming lasse man die Vorschläge erstmal sacken, sammle einige Wochen später weitere Ideen, und im Sommer mache man das Thema fest. „Die Energiekrise hatte noch nicht ganz angefangen, als wir uns für das Thema Energie entschieden haben“, erinnert sich Engel an das Brainstorming zur diesjährigen Aktion. Man habe junge Menschen, die zu dem Zeitpunkt einen Freiwilligendienst in einem der Jugendverbände leisteten, nach ihrer Meinung gefragt. Diese hätten es spannend gefunden, etwas zum Thema Upcycling zu machen. „Wir haben gemerkt, dass sich vor allem Studenten mit dem Thema auseinandersetzen: ‚Wie kann ich kostengünstig meine Wohnung herrichten?‘“ Über die Gedanken zum nachhaltigen Wohnen sei man auf das Thema Energie gekommen. Die Arbeit an der Fastenaktion passiere zusätzlich zur Regelarbeitszeit, sagt Engel. Auch deshalb beginne das Team schon so früh mit der Vorbereitung. Die Aktion läuft anschließend zwei Jahre lang. Für 2024 bleiben die Inhalte gleich, allerdings gibt es für Gruppenstunden, Gruppenleitertagungen oder Schulen neue Methoden.
Hinter der Fastenaktion stecken mehrere kreative Köpfe. Die Inhalte zur Woche über das Thema Wasser hat sich Chiara Vescera überlegt. Sie studiert im fünften Semester Soziale Arbeit und absolviert ihr Praxissemester in der kja. Luis Helka macht ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in der KjG und hat sich den Input zu den Energieträgern Erdgas und Erdöl einfallen lassen. Andreas Kees, geistlicher Leiter der KjG, hat sich mit dem Werkstoff Holz befasst, Florian Bauer mit der Kohle und Susanne Acva, FSJ-lerin im BDKJ, mit der Atomenergie. Ausgespielt wird die Aktion auf der Homepage (www.bdkj-wuerzburg.de/themen/kritischer-konsum/co2-fastenaktion) und dem Instagram-Account (www.instagram.com/bdkj_wuerzburg) des BDKJ-Diözesanverbands. Außerdem wird die Fastenaktion in den verschiedenen Stellen der kja beworben und an interessierte Schulen weitergeleitet, um möglichst viele junge Menschen zu ermutigen, sich mit dem Thema „Nachhaltig leben“ und der Energienutzung im Alltag auseinanderzusetzen. Die Nachfrage ist laut Engel groß: „Wenn wir nicht rechtzeitig Materialien veröffentlicht haben, sind wir schon häufiger von Lehrkräften darauf angesprochen worden, ob es wieder eine Aktion geben wird.“ Es gibt kleine Hefte mit den Inhalten der Fastenaktion, die man unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! bestellen kann.
