Glauber: Bayern setzt Maßstäbe für Sicherheit

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Zum Schutz der Bevölkerung erweitert der Freistaat Bayern seine zentrale Strahlenschutzbehörde.

Nach umfangreichen Planungen fand heute in Kulmbach der Spatenstich für das neue Kompetenzzentrum Strahlenschutz statt. Dazu betonte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber im Schloss Steinenhausen, der Dienststelle des Landesamts für Umwelt (LfU): "Bayern setzt Maßstäbe zum Schutz der Bevölkerung. Mit unserem neuen Kompetenzzentrum Strahlenschutz sorgen wir für höchstmögliche Sicherheit. Die LfU-Dienststelle in Kulmbach wird zum Zentrallabor für die notwendigen Freigabemessungen beim Rückbau der bayerischen Kernkraftwerke. Auch das beim Rückbau eingesetzte Personal wird hier strahlenschutztechnisch überwacht Diese unabhängige Kontrolle schafft Transparenz und stärkt das Vertrauen. Die zweite wesentliche Aufgabe wird die Vorsorge für einen möglichen radiologischen Ereignisfall. Im Ereignisfall muss zum Schutz der Bevölkerung schnell reagiert werden. Zukünftig haben wir in Augsburg und Kulmbach gleichwertige und leistungsstarke Laboreinheiten. Wir verstärken die Notfallvorsorge und den Katastrophenschutz in ganz Bayern. Dafür brauchen wir diesen Neubau."

Die Konzeption für das Strahlenschutzzentrum sieht eine deutliche Ausweitung der Radioaktivitätsmessungen sowie zusätzliche Vollzugsaufgaben aus dem Bereich des Strahlenschutzgesetzes und des Atomgesetzes am Standort Kulmbach vor. Im Aufsichtslabor werden Proben untersucht, die bei den Kontrollen vor Ort im medizinischen und gewerblichen Bereich, vor allem aber aus den Kernkraftwerken (KKW) stammen. Zukünftig sollen im neuen Laborbau die Messungen im Zusammenhang mit dem KKW-Rückbau gebündelt werden. Die Labore in Augsburg und Kulmbach werden zudem künftig gleichrangig als IMIS-Landesmessstellen (integriertes Mess- und Informationssystem zur Überwachung der Radioaktivität in der Umwelt) betrieben. Diese Aufgabe führen die Länder zur Messung der allgemeinen Umweltradioaktivität durch (Messung von Lebensmitteln, Futtermitteln, Umweltproben). Dazu werden vom Bund Pläne vorgegeben, die sowohl den Routinebetrieb als auch einen Intensivbetrieb nach einem radiologischen Ereignisfall abdecken. Für Bayern sind im Routinebetrieb jährlich rund 2000 Umweltproben zu untersuchen. Im Intensivbetrieb steigt diese Anzahl auf 300 bis 500 Proben täglich.

Bei der Konzeption des Neubaus wurden insbesondere Aspekte des Denkmalschutzes und des Naturschutzes für das Schloss Steinenhausen und dessen naturnahe Umgebung am Zusammenfluss von Rotem und Weißem Main berücksichtigt. Die Baukosten sind mit knapp 43 Millionen Euro veranschlagt. Im Herbst 2025 soll das neue Labor, das eine Hauptnutzfläche von 960 Quadratmetern umfasst, fertiggestellt sein. Bei dem Neubau wird besonders auf eine Optimierung der energetischen Versorgung – insbesondere durch die Nutzung von Geothermie und Photovoltaik – geachtet. Im jetzigen Labor, das sich im Nordflügel der Schlossanlage befindet, werden nach dem Umbau Büroarbeitsplätze sowie ein Besprechungsraum und ein Sozialraum entstehen. Derzeit sind in der LfU-Dienststelle Kulmbach rund 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. Weitere 15 Beschäftigte werden dazukommen.


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