Umwelt schonen beim Backen und auf dem Weihnachtsmarkt

© Christina Denk (POW) | Umweltreferentin Dr. Kirsten Bähr in der Küche des VerbraucherService Bayern. Auch beim Plätzchenbacken kann man einiges beachten, um die Umwelt zu schonen

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Energie sparen beim Plätzchenbacken – Umwelt schützen auf dem Weihnachtsmarkt – Umweltreferentin Dr. Kirsten Bähr hat Empfehlungen

„In der Weihnachtsbäckerei...“: In vielen Küchen wird bereits geknetet, ausgerollt und dekoriert. Es ist Plätzchenbacksaison. Was es zu beachten lohnt, um dabei auch die Umwelt zu schonen? Dr. Kirsten Bähr, Umweltreferentin des VerbraucherService Bayern (VSB) im Katholischen Deutschen Frauenbund (KDFB) Würzburg, gibt Tipps.

Als erstes könne auf regionale Zutaten geachtet werden. Lebensmittel, die nicht in Deutschland wachsen, könnten ersetzt werden. Dazu zählen unter anderem Erdnüsse, Lebkuchengewürz, Zitrusfrüchte, Feigen, Datteln oder Kokos. „Müssen es Erdnussplätzchen sein oder schmecken Haselnuss- und Walnussplätzchen nicht genauso gut?“ Kandierte Feigen könnten mit heimischen Früchten, Kuhmilch mit Hafermilch ausgetauscht werden, da bei deren Produktion weniger umweltbelastende Treibhausgase entstehen. „Da kann man experimentieren“, sagt Bähr. Sie betont aber auch: Wenn bewusst konsumiert werde, sei es legitim, bei einzelnen Plätzchensorten zu sagen: „Es ist ein besonderes Fest, ich leiste mir jetzt einfach die Erdnüsse zum Backen.“ Zusätzlich kann ein eingefettetes Backblech das Einweg-Backpapier ersetzen. Bei vielen Sorten und bei Umluft muss nicht vorgeheizt werden. Das spart Energie. Drei Bleche gleichzeitig in den Ofen zu schieben verbrauche ebenfalls weniger Energie, als sie nacheinander oder an verschiedenen Tagen zu backen.

Neben dem Plätzchenbacken gehört ein Weihnachtsmarktbesuch für viele fest zur Vorweihnachtszeit dazu. Auch hier hat Bähr ein paar Empfehlungen parat. Wer Weihnachtsmärkte in der nahen Umgebung besucht, spart lange Autofahrten. Soll es doch mal ein Markt weiter weg sein, können Fahrgemeinschaften gebildet oder öffentliche Verkehrsmittel genutzt werden. Auf dem Markt angekommen, direkt zum Glühweinstand? Hier lohne es sich, einen Stand mit Mehrweggeschirr anzusteuern oder einen eigenen Becher mitzubringen. Denn mancherorts können Budenbesitzer keine Mehrwegoptionen anbieten, da die Möglichkeiten zum Spülen fehlen, erklärt Bähr. „Wegwerfgeschirr ist nie nachhaltig“, betont die Umweltreferentin. Das gleiche gelte für Heizpilze. „Die sind zwar ganz kuschelig, aber kosten auch eine Menge Energie.“ Bähr empfiehlt: Lieber warm anziehen und Stände ohne Heizpilze unterstützen oder die Heizpilz-Standbesitzer ansprechen. „Da hat der Verbraucher schon einen Einfluss und auch Verantwortung.“ Wie solle der Anbieter wissen, was der Verbraucher möchte, wenn es niemand sage. Bähr rät, schrittweise Gewohnheiten oder Zutaten zu ändern. Wer alles auf einmal ändern möchte, sei nach ein paar Wochen möglicherweise deprimiert und gebe auf. Sie sagt: „Wenn man merkt, eine Sache läuft, kann man weitergehen.“




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