Die Vorbereitungen für die Liveübertragung des Pontifikalgottesdienstes am ersten Weihnachtstag, 25. Dezember, im ZDF laufen auf Hochtouren. Die Technik für Licht und Ton, Kameras und Energieversorgung müssen aufgebaut werden. Auch Anja Wonner, Redakteurin bei der Katholischen Hörfunk- und Fernseharbeit, einer Arbeitsstelle der Deutschen Bischofskonferenz, und Regisseur Florian Beau sind vor Ort, um den Ablauf des Gottesdienstes durchzusprechen. „Das Herausfordernde ist, unsere Abläufe so zu gestalten, dass sie sich auch für eine Übertragung eignen“, erklärt Dr. Stephan Steger, Liturgiereferent des Bistums Würzburg.

Für die Fernsehleute schlüpft Steger für einen Moment in die Rolle von Bischof Dr. Franz Jung. „Der Bischof wird hier stehen und predigen“, erklärt er und stellt sich vor den Altar, genau an die Stelle, wo das Mikrofon sein wird. Wonner und Beau stehen zwischen den Bänken und begutachten die Szene von unten. Der Regisseur geht probehalber in die Knie, um zu prüfen, ob man ihn auch über die noch leere Weihnachtskrippe hinweg gut sehen kann. Die Krippe wurde eigens ein wenig nach unten versetzt. „Sie wird in einem Meer von Weihnachtssternen verschwinden“, erläutert Steger.

Für das Fernsehen ist es wichtig, dass die Handlung im Altarraum gut zu sehen ist. So müssen die Zelebranten und alle weiteren Akteure beispielsweise aufpassen, dass sie sich nicht gegenseitig verdecken. Gemeinsam mit Redakteurin Wonner und Domkapellmeister Professor Christian Schmid habe er ein Drehbuch für den Ablauf des Gottesdienstes erstellt, sagt Steger. Sogar die Länge der Predigt wurde mit der Stoppuhr gemessen. „Unsere Dramaturgie wird von absoluten Profis mitgestaltet“, lobt er das Team des ZDF. Von deren Erfahrungen könne er auch für die eigene Arbeit profitieren.

Regisseur Beau sieht sich anerkennend im Dom um. „Das ist ein schöner Kirchenraum, wirklich toll“, stellt er fest. Das Fernsehteam braucht aber auch Bilder, die sich zusätzlich in den Gottesdienst einblenden lassen, etwa bei der Gabenbereitung. „Hinten auf unserem Kreuz ist ein Lamm“, schlägt Steger vor. Gemeindereferentin Alexandra Eck, Referentin für die Dom-Besucherpastoral, hat eine Liste mit weiteren Vorschlägen mitgebracht. Zum Beispiel eine Krippenszene mit Maria, Josef und dem Kind, Ochs und Esel auf dem Taufbecken. Auch die Weihnachtskrippe ist als Zwischenschnitt eingeplant, aber hierfür müssen die Plexiglasscheiben nochmals abgenommen werden, die die Krippe schützen.

Insgesamt seien rund 35 Personen an der Übertragung beteiligt, sagt ZDF-Produktionsleiterin Elvira Stolzenberger. „Bild, Ton, Regie, Redaktion, Kameraleute, Licht, ein Bildmischer, die Bühnenbaufirma, ein Hygienebeauftragter, ein Sicherheitsbeauftragter…“, zählt sie auf. Für die Scheinwerfer beispielsweise müssen extra sogenannte Traversen – Trägerstangen – zwischen die Säulen montiert werden. Schon das ist eine diffizile Arbeit, wie Uwe Pittner, Veranstaltungsmeister Bühne und Studio sowie Inhaber von Firma Franz Bitto Bühnendekoration, erklärt. „Wir arbeiten in einem jahrhundertealten Bauwerk. Wir müssen langsam und vorsichtig hantieren.“ Bevor die Stangen eingeklemmt werden, umwickeln die Mitarbeiter die mit Filz bespannten Füße zusätzlich mit Molton. Vor den verschiedenen Zugängen zum Dom stehen weitere Lkw voller Material, das von Mitarbeitern vorsichtig durch die Türen bugsiert wird. Am ersten Weihnachtstag werden hier die großen Übertragungsfahrzeuge stehen.

Der Weihnachtsgottesdienst am ersten Weihnachtstag, 25. Dezember, dem Hochfest der Geburt des Herrn, wird von 10.45 bis 12 Uhr im ZDF ausgestrahlt. Im Anschluss ist ab 12 Uhr aus Rom der Segen „urbi et orbi“ mit Papst Franziskus zu sehen. Zudem wird der Gottesdienst auch live via Internet unter livestreams.bistum-wuerzburg.de übertragen.


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