Bilanz: Ein Jahr Autobahn GmbH des Bundes

Bayern
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Der 1. Januar 2021 markierte eine Zeitenwende in der Geschichte der deutschen Autobahnen. An diesem Tag hat der Bund Planung, Bau, Betrieb, Erhaltung, Verwaltung und Finanzierung der Autobahninfrastruktur übernommen. Jetzt zieht die Autobahn GmbH des Bundes die erste Jahresbilanz.

Seit Jahresbeginn 2021 liegt die Verantwortung für die circa 13.000 Autobahnkilometer in Deutschland in der Hand des Bundes. Damit wurde nach über 70 Jahren Auftragsverwaltung der Bundesfernstraßen durch die Länder eine neue Epoche in der deutschen Autobahngeschichte eingeleitet. Dem voraus ging ein komplexer und in sehr kurzer Zeit umgesetzter Transformationsprozess.

„Für die Verkehrsteilnehmer hat sich im Jahr 2021 nicht viel geändert, was natürlich auch dem großen Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verdanken ist. Neben dem Transformationsprozess mussten schließlich auch 2021 zahlreiche Bauprojekten in Nordbayern umgesetzt werden, sodass wir auch für die Baufirmen ausreichend Bauaufgaben ausschreiben konnten.“ so Reinhard Pirner, Direktor der Niederlassung Nordbayern.

Auch Stephan Krenz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Autobahn GmbH, zeigt sich rückblickend zufrieden: „Entgegen aller Kritik und Schwarzmalerei gelang die Initialzündung der Autobahn GmbH zum geplanten Stichtag. Wir haben in kürzester Zeit enorme Herausforderungen gemeistert. Möglich wurde dieser Kraftakt durch den unermüdlichen Einsatz der Beschäftigten der Autobahn GmbH. Mit Herzblut und Sachverstand schafften die Autobahnerinnen und Autobahner ein unglaubliches Pensum. Diese Teamleistung hat sich gelohnt und lässt uns optimistisch ins nächste Jahr gehen.“

Der Rückblick auf das Jahr eins der Autobahn GmbH zeigt nüchtern auf, wo das junge Unternehmen heute steht:

Die beispiellose Transformation von 16 Bundesländern auf eine Bundes-GmbH ist in allen entscheidenden Bereichen nachweisbar geglückt. Klar ist aber auch, dass an einigen Stellen noch die Ärmel hochgekrempelt und Kärrnerarbeit erledigt werden muss. Insbesondere gilt es, an Stellschrauben zu drehen, um maximale Effizienzen zu erzeugen und die Chancen der großen Reform voll auszunutzen.

Startphase unter extremen Bedingungen
Die Corona-Pandemie, die daraus resultierende Lieferketten-Probleme und der allgemeine Fachkräftemangel begleiteten bereits die heiße Aufbauphase der GmbH. Diese extremen Rahmenbedingungen wirkten seit dem Start fortwährend auf sämtliche Aktivitäten des Unternehmens ein.

Es wurden die zentralen Ziele erreicht:

  • Rund 5.000 Planungs- und Bauprojekte wurden in diesem Jahr bei Tag und bei Nacht ausgeführt.
  • Das komplexe IT-System der Autobahn GmbH wurde stufenweise hochgefahren. Sämtliche Computer und die Autobahnmeistereien der Autobahngesellschaft sind im IT-System angemeldet und arbeiten darin.
  • Es wurden rund 275.000 Rechnungen gebucht, davon rund 15.000 Rechnungen, die von den Ländern an die Autobahngesellschaft übergeben wurden. Zudem wurden rund 1,5 Mio. Dokumente im System gespeichert.
  • Der Personalaufbau erfolgt planmäßig. So wurde der Personalübergang aus den Bundesländern zur Autobahn GmbH pünktlich und erfolgreich abgeschlossen. Damit wurde die personelle Grundlage für die volle Einsatzfähigkeit der 192 Autobahnmeistereien und Stützpunkte bundesweit geschaffen.
  • Der diesjährige Winterdienst zählte zu den ersten Bewährungsproben der Meistereien. Mit Einsätzen, die teilweise rund um die Uhr gefahren wurden, konnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch bei widrigen Wetterbedingungen für bestmögliche Verkehrsverhältnisse auf den Autobahnen sorgen. Dabei funktionierte nicht nur das Ausbringen von Streustoffen, sondern auch Räumarbeiten zur Befreiung der Fahrwege nach Plan.
  • Ein vorausschauendes und effizientes Verkehrsmanagement ist eines der primären Ziele der Autobahngesellschaft. Es ist der Schlüssel für die nachhaltige Verringerung von Staus. Wichtig sind dabei die Verkehrszentralen sowie die Verkehrszentrale Deutschland. Sie alle konnten von Tag 1 an in einen voll funktionsfähigen operativen Betrieb starten.
  • Es wurden rund 1.000.000 Großraum- und / oder Schwertransport (GST)-Anträge bearbeitet.

Weitere Zahlen und Fakten zum Jahresrückblick der Niederlassung Nordbayern finden Sie unter folgendem Link: https://www.autobahn.de/nordbayern/aktuelles/detail/trotz-extremer-bedingungen-infrastruktur-reform-umgesetzt-1 

Neben der Aufnahme von Bau, Betrieb, Verwaltung, Erhaltung und Finanzierung des bundesdeutschen Autobahnnetzes hat die Autobahn GmbH bereits im ersten Jahr signifikante Zukunftsprojekte für mehr Sicherheit, Service und Baubeschleunigung gestartet. Dazu gehören insbesondere ein neues System zur Vernetzung von Infrastruktur und Fahrzeugen (C-ITS), die Eröffnung einer Pilotanlage für moderne Rastplätze (P-WC Pilotanlage Ostseeblick) und der Start einer neuen App mit Informationen rund um die Autobahnaus einer Hand.


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