Wirtschafts-Vereinigung vbw: "Konjunktureller Aufholprozess stockt"

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Die Unternehmen der bayerischen Wirtschaft bewerten ihre Geschäftslage auch zum Ende des Jahres 2021 insgesamt als gut.

Der Saldo aus positiven und negativen Antworten liegt bei +24,3 Punkten, sechs Prozentpunkte höher als im Sommer. „Der konjunkturelle Aufholprozess hat aber deutlich an Dynamik verloren und ist ins Stocken geraten. Die Auftragsbücher sind voll, die Produktion kommt aber aufgrund fehlender Teile nicht hinterher. Dennoch rechnet jedes zweite Unternehmen mit einer höheren Produktion im laufenden Jahr. Nur knapp 15 Prozent befürchten, den Output zurückfahren zu müssen. Der Erwartungssaldo liegt damit bei +36,8 Punkten, rund zwei Prozentpunkte niedriger als im Sommer. 2022 dürfte erfolgreicher werden als 2021“, fasst der Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., Bertram Brossardt, ein Ergebnis einer vbw Umfrage unter 650 bayerischen Unternehmen zusammen. Durchgeführt wurde die Erhebung vom Institut der Deutschen Wirtschaft.

Die Beschäftigung im Freistaat ist im Vergleich zum Vorjahr insgesamt gestiegen. Fast jedes zweite Unternehmen hat Beschäftigung aufgebaut und nur 17 Prozent haben Beschäftigung abgebaut. Der Saldo liegt damit bei +28,1 Punkten und damit gut acht Prozentpunkte höher als im Sommer. „Das sind Mut machende Zahlen. Der Arbeitsmarkt hat sich während der Corona-Pandemie sehr stabil gezeigt. Das ist nicht zuletzt auch den Unternehmen zu verdanken, die Beschäftigung trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage gehalten haben, in manchen Branchen auch durch das Nutzen der Kurzarbeit“, erklärt Brossardt. Auch 2022 erwarten die Unternehmen in Summe einen Beschäftigungsanstieg, dieser dürfte aber kleiner ausfallen als gehofft. Der Saldo liegt mit +22,7 Punkten um rund sieben Punkte niedriger als noch im Sommer.

Die Unternehmen im Freistaat haben im Vergleich zum Corona-Krisenjahr 2020 ihre Investitionen wieder erhöht. Gut 40 Prozent der Firmen haben in diesem Jahr mehr investiert als im Vorjahr, knapp 18 Prozent haben die Investitionen zurückgefahren. Mit +22,6 Prozentpunkten fällt der aktuelle Saldo um fast zehn Punkte höher aus als im Sommer. „Das Fundament unseres Standorts sind Investitionen. Zeitgleich stehen sie für den zukünftigen Erhalt unserer starken Wettbewerbsposition“, findet Brossardt.

Das Außenhandelsgeschäft zeigt sich hingegen durchwachsen. Der Saldo liegt lediglich bei +9,2 Punkten. „Die Perspektiven für das kommende Jahr sind nur verhalten optimistisch, aber besser als in den Vorjahren. Darauf müssen wir aufbauen“, so Brossardt.


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