„Niemand ist nur stark oder schwach“

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Eine weihnachtliche Andacht mit rund 50 Obdachlosen, Senioren, Menschen mit Behinderung und Flüchtlingen hat Bischof Dr. Franz Jung am ersten Weihnachtstag, 25. Dezember, auf Einladung der Gemeinschaft Sant'Egidio in der Würzburger Marienkapelle gefeiert.

Der Gottesdienst war eines von vier dezentralen Angeboten, das die Gemeinschaft Sant'Egidio in Würzburg machte. Weitere Andachten fanden in den Räumen der Gemeinschaft in der Schönthalstraße, in der Pfarrkirche Heilig Kreuz und in der Pfarrkirche Sankt Albert statt. Auch in diesem Jahr konnte aufgrund der Pandemie keine gemeinsame Feier mit Essen in großer Runde wie vor Jahren zum Beispiel in der Posthalle stattfinden.

Die Teilnehmer erhielten jeweils ein persönliches Geschenk und ein warmes Festtagsessen. Letzteres bekamen sie, verpackt in einer Isoliertasche, zum Mitnehmen nach Hause überreicht. Bei der Essensausgabe an der Marienkapelle packte Bischof Jung mit an. Insgesamt versorgten die rund 150 Helfer von Sant'Egido im Raum Würzburg am ersten Weihnachtstag nach eigenen Angaben rund 800 Personen. Wer nicht an einer der Andachten teilnehmen konnte, wurde beliefert.

„Niemand muss sich seiner Hilfsbedürftigkeit schämen“, betonte Bischof Jung in seiner Predigt. Keiner sei nur stark oder nur schwach. Wenn Jesus als kleines Kind auf die Welt komme, dann sei das auch ein Hinweis an die Menschen, gut und rücksichtsvoll mit den Schwächen und Fehlern der Mitmenschen umzugehen. Er dankte den Mitgliedern von Sant'Egido, die mit der Marienkapelle als geistlichem Zentrum im Herzen der Stadt Würzburg und mit Zeichen der tätigen Freundschaft dafür sorgten, dass die Idee von der Menschheit als einer großen Familie wachgehalten werde.

Pfarrer Dr. Matthias Leineweber, Rektor der Marienkapelle, erklärte, es sei genau dieser Gedanke gewesen, weswegen 1982 Mitglieder der Gemeinschaft erstmals in Rom in der Kirche Santa Maria im Stadtteil Trastevere ein Weihnachtsessen für Bedürftige organisierten. Heute gibt es derartige Veranstaltungen in 70 Ländern weltweit, rund 300.000 Menschen werden an Weihnachten beschenkt und verpflegt.


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