BUND: Streusalz schlecht für Bäume und Böden

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"Um Gehwege und Zufahrten frei von Schnee und Eis zu halten, greifen viele dabei gerne zu Salz", schreibt der BUND Naturschutz in Bayern in einer Pressemitteilung.

Jährlich landen durchschnittlich 1,5 Millionen Tonnen Streusalz auf deutschen Straßen und Wegen. Was viele nicht wissen: Die ökologischen und volkswirtschaftlichen Folgen sind gravierend. „Das Salz schädigt nicht nur Autos und Brücken, sondern auch Bäume und Böden. Viel besser sind salzfreie Streumittel aus Sand und Splitt. Sie mindern ebenfalls die Rutschgefahr und schonen unsere Umwelt“, erklärt Dagmar Förster von der Kreisgruppe Aschaffenburg des BUND Naturschutz. Durch das Bestreuen der eisglatten Straßen mit Salz entsteht eine Salz-Wasser-Lösung. Durch Autos wird die schlammige Salzlösung in beachtlichen Mengen nach außen Richtung Bankett und Böschung geschleudert. „Die Straßen sind schnell eisfrei und trocken, dafür bekommt unsere Natur das ganze Salz ab“, beklagt Dagmar Förster. Auf der heimischen Einfahrt oder dem Gehweg gelangt das Salz durch Schmelze und Regenwasser in die umliegende Natur.

Das Streusalz wird im Boden angereichert und kaum ausgewaschen. Es behindert die Wasseraufnahme der Bäume und verändert deren Nährstoffhaushalt. Die Blätter vertrocknen, obwohl genügend Feuchtigkeit im Boden ist. Kleine Blätter, Braunfärbung der Blattränder und frühzeitiger Laubfall sind Folgen. Bäume sterben einen langsamen Salztod und unsere Böden werden dauerhaft geschädigt. Schlechte Wasserspeicherung und die Auswaschung wichtiger Nährelemente können im Extremfall zu einer Bodenunfruchtbarkeit führen. „Ein flächendeckender Streusalzeinsatz führt zu einer generellen Chloridbelastung in den Bäumen, zu einer Natriumanreicherung in den Straßenrandböden und zu einem hohen Chloridgehalt im Sickerwasser. Unnötiger Salzeinsatz muss deshalb zwingend reduziert werden. Wir appellieren daher an die Gemeinden im Landkreis Aschaffenburg weitestgehend auf Streusalz zu verzichten“, so Dagmar Förster.

„Die umweltfreundliche Alternative zu Salz ist das Räumen der Straßen und das Verwenden von salzfreien, abstumpfenden Streumitteln wie Sand, Splitt oder Granulat“, erklärt Dagmar Förster. Im Handel sind diese Produkte durch das Umweltzeichen „Blauer Engel“ erkennbar. Vor angeblich umweltfreundlichen ökologischen Tausalzen, die Harnstoff enthalten, warnt der BUND. Harnstoff wird als Stickstoffdünger in der Landwirtschaft verwendet. Große Mengen auf Bürgersteigen landen über das Schmelzwasser in unseren Gewässern und können dort großen Schaden anrichten.

Infos: https://www.bund-naturschutz.de/oekologisch-leben/verkehr-und-reisen/streusalz-alternativen


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