Preise für Industrie- und Edelmetalle haben im ersten Quartal 2023 zugelegt

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Der Rohstoffpreisindex der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. hat im ersten Quartal 2023 wieder zugelegt.

Im Vergleich zum 4. Quartal 2022 stieg er um 4,6 Prozent und lag damit bei 155,7 Punkten. „Zum Jahreswechsel sind die Rohstoffpreise wieder gestiegen. Auch wenn sich der Markt im März leicht abgekühlt hat, befinden wir uns auf einem überdurchschnittlichen Niveau. Die Preise sind eine Belastung für unsere Unternehmen. In Zeiten geopolitischer Unsicherheiten ist der verlässliche und bezahlbare Bezug von Rohstoffen eine unternehmerische Herausforderung", so vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Die Preise für Industriemetalle stiegen im ersten Quartal um 4,5 Prozent gegenüber dem vierten Quartal 2022. Besonders Molybdän (+63,7 Prozent), Eisenerz (+27,1 Prozent) und Germanium (+24,6 Prozent) haben sich im Vergleich zum Vorquartal verteuert. „Germanium ist ein Spezialmetall, das insbesondere in Hightech-Branchen benötigt wird. Eisenerz ist für die metallverarbeitende Industrie wichtig. Beide Rohstoffe sind für die bayerische Wirtschaft demnach von hoher Bedeutung. Molybdän wird seltener benötigt, ist aber ebenfalls relevant. Denn das Metall kann in einigen Anwendungen nicht ersetzt werden", erklärt Brossardt. Auch Edelmetalle (+7,1 Prozent) sind im Vergleich zum Vorquartal im Preis gestiegen. Seltene Erden (-0,2 Prozent) wurden geringfügig günstiger.

Die vbw fordert, den Bezug von Rohstoffen politisch und in der unternehmerischen Planung dringend zu priorisieren: „Der Industriestandort Bayern ist auf die sichere Rohstoffverfügbarkeit zu bezahlbaren Preisen angewiesen. Dazu braucht es den Erhalt und die weitere Erschließung von internationalen Märkten mit gleichwertigen Wettbewerbsbedingungen sowie die Nutzung von heimischen Rohstoffvorkommen. Die Rohstoffeffizienz und -substitution muss vorangetrieben werden. Zudem ist es notwendig, mehr Sekundärrohstoffe durch die Weiterentwicklung der Kreislaufwirtschaft zu gewinnen", fordert Brossardt und ergänzt: „Daher begrüßen wir das rohstoffpolitische Gesetzesvorhaben der EU-Kommission, das einen sicheren Rohstoffbezug stärken soll. Wichtig ist bei der weiteren Ausgestaltung einer europäischen Rohstoffstrategie, dass die Expertise der Wirtschaft einbezogen wird." Zur Berechnungsmethode: In den vbw Rohstoffpreisindex fließen die Weltmarktpreise von 42 Rohstoffarten ein. Es handelt sich um Preise auf US-Dollar Basis. Diese werden gewichtet mit dem Importanteil des jeweiligen Rohstoffes nach Bayern.


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