Firma Linde MH will 50 Millionen Euro am Standort Kahl investieren

Kahl am Main
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Die Firma Linde Material Handling (MH) wird in den kommenden Jahren rund 50 Millionen Euro in den Standort Kahl am Main investieren. Kern des Vorhabens ist ein rund 30 Meter hohes und vollautomatisiertes Hochregallager, das auf dem Werks-Gelände im Norden von Kahl gebaut werden soll.  Dazu kommen Logistikhallen und Kleinteilelager. Damit werde Kahl zu einem „Vorzeigestandort“ der KION Group, zu der Linde MH gehört, ausgebaut.

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Von Kahl aus sollen dann Ersatzteile an internationale Kunden der KION Group ausgeliefert werden. Am Donnerstag, 14. Oktober, haben die Gemeinde Kahl und Linde MH die Ausbaupläne im Rahmen einer Informationsveranstaltung vor rund 50 Anwohnern und Bürgern der Gemeinde in der Kahler Festhalle vorgestellt.

Der Ausbau betrifft vor allem den nordöstlichen, zum Kahler Campingsee gelegenen, Teil des Linde Werkes. Hier stehen aktuell mehrere Hallen leer, die ab Mitte November dieses Jahres abgerissen werden. Die im südlichen Teil stehenden Hallen werden weitergenutzt. Ende Mai 2022 rechnen die Verantwortlichen mit der endgültigen Baugenehmigung. Einen Monat später sollen die Bauarbeiten beginnen und Ende 2023 abgeschlossen sein.

Die 30 Meter hohe und circa 31.000 Quadratmeter hohe Halle soll nach den Plänen von Linde Material Handling so gestaltet werden, dass sie sich möglichst gut in die Landschaft einfügt. Klar ist aber auch, dass sich ein Bauwerk dieser Größe nicht komplett verstecken lässt. Sowohl vom Ortsteil Heide wie auch vom Campingsee aus, wird die Halle sichtbar sein. Anhand von Fotos, aufgenommen von verschiedenen Standpunkten wurde gezeigt, wie die neue Halle die Sichtachsen beeinträchtigen wird. Das endgültige Aussehen der Halle steht aber noch nicht fest.

Im Vorfeld der Planungen sind mehrere Gutachten zu Lärm, Verschattung Arten- und Klimaschutz erstellt worden. „In der Stettiner Straße wird es an einigen Stellen mehr Schatten als heute geben“, erklärte Projektleiter Markus Kellermann. Das Vorhaben halte sich aber im Rahmen aller gesetzlichen Vorgaben und die Beeinträchtigungen des Umfelds seien „äußerst gering.“ Dies hätten die Gutachten ergeben.

Mit der Größe des Werkes wird nach Linde-Angaben auch der Verkehr zunehmen. Aktuell fahren täglich rund 57 Lkw und 26 Sprinter das Werk an. Diese Zahl soll sich bis 2030 auf 94 Lkw und 38 Sprinter erhöhen. Da der Verkehr aber über die Hanauer Landstraße und die B8 in Richtung A45 fließen soll, seien die Anwohner hiervon nicht betroffen. Die direkt am Werk vorbeiführende Bahnlinie spielt in den Planungen von Linde MH keine Rolle. Dies läge „aber nicht an Linde“, erklärten die Verantwortlichen auf Nachfrage eines Besuchers vielsagend. Zunehmen wird auch der Lärm, der vom Werk selbst ausgeht. Dieser solle aber durch die Halle abgeschirmt und weg von der Wohnbebauung gehen.

Gemeinderatsmitglied Sylvia Hein (Grüne), die sich unter den Zuschauern befand, erkundigte sich nach den Plänen für die Hanauer Landstraße. Diese soll die Hauptzufahrt für das Werk werden und befände sich in einem „desolaten Zustand“. „Wir haben die Straße im Blick“, so Projektleiter Kellermann. „Schlechter als vorher wird sie durch die Bauarbeiten nicht werden.“ Weiteres müsse die Zukunft zeigen.

Die Mitarbeiterzahl wird nach den Plänen von Linde MH von aktuell rund 300 auf 400 im Jahr 2030 anwachsen. Möglich machen das auch Lohneinbußen der Angestellten. Diese hatten im Gegenzug zur Sicherung ihrer Arbeitsplätze Einschnitten bei Gehalt und Bonus zugestimmt. „Mit dem Erhalt des Standortes Kahl und dem Ausbau haben wir eine weitreichende Entscheidung getroffen“, unterstrich Christoph Hotopp (Werksleiter Kahl und Vice President Spare Parts Operations). „Die Alternative wäre über kurz oder lang die Schließung gewesen.“

Für die Gemeinde Kahl bedeutet das Bekenntnis von Linde MH auch, dass sie in Zukunft weiter mit den rund 1,3 Millionen Euro Gewerbesteuern pro Jahr rechnen kann. „Der Ausbau sichert diese Einnahmen. Außerdem bedeuten mehr Mitarbeiter auch mehr Einkommenssteuer“, unterstrich Kahls Bürgermeister Jürgen Seitz (SPD). Außerdem habe die Modernisierung nicht zu unterschätzende Effekte auf die ansässigen Geschäfte und Restaurants. Deshalb begrüße die Gemeinde Kahl ausdrücklich die Plane von Linde MH.

Profitieren könnten auch die Besucher und damit die im Sommer verkehrsgeplagten Anwohner des Kahler Campingsees: Die dann 350 Stellplätze auf dem Linde Gelände könnten an Wochenenden ganz oder teilweise für die Seebesucher geöffnet werden.  

Informationen zum Bauvorhaben gibt es unter www.linde-mh.de/kahl

Foto Visualisierung: So könnte der geplante, neue Vorzeigestandort von Linde Material Handling in Kahl am Main in ein paar Jahren aussehen. Foto: Linde Material Handling GmbH, Aschaffenburg.

Fotos: Außenansichten des Linde Werkes.

Fotos: Informationsabend in der Festhalle.


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