Digitales Festnetz macht deutliche Fortschritte

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Der Ausbau des digitalen Festnetzes hat in Bayern 2021 dank der Förderpolitik der Bayerischen Staatsregierung in den vergangenen Jahren deutliche Fortschritte gemacht.

„Besondere Gewinner sind die ländlichen Räume. Überall dort, wo Kommunen die Förderangebote erfolgreich nutzen, gewinnt der Standort. Neben den Haushalten profitieren davon auch die von hohen Netzqualitäten abhängigen Unternehmen. 77 Prozent aller bayerischen Haushalte im ländlichen Raum sind mit Geschwindigkeiten von mindestens 100 Mbit/s ans Netz angeschlossen, im Bundesdurchschnitt sind es nur 68,8 Prozent", erklärt Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., mit Blick auf die Ergebnisse der vbw Studie „Das digitale Festnetz in Bayerns Regionen 2021". Bei noch schnelleren Bandbreiten zeigt sich allerdings ein deutliches Stadt-Land-Gefälle. So konnten bayernweit 2021 64 Prozent der Haushalte und 58,6 Prozent der Gewerbestandorte mindestens 1.000 Mbit/s buchen – 1,9 beziehungsweise 8,1 Prozentpunkte mehr als im Bundesdurchschnitt. In Bayerns ländlichen Räumen lag dieser Wert bei 27 Prozent (Deutschland: 22,9 Prozent).

„Insgesamt zeigt unsere Auswertung für alle Regierungsbezirke erhebliche Fortschritte in der Netzausstattung und darüber hinaus beachtliche kurzfristige Ausbauperspektiven, die auf kommunales Engagement im geförderten Ausbau zurückgehen. Hier ergibt sich also rasch ein erhöhter Ausbaustand, der naturgemäß in der Studie noch nicht erfasst ist. Diese kommunalen Aktivitäten sind als Ergänzung zum marktgetragenen Geschehen unverzichtbar. Die bayerischen Förderansätze wirken sich auch deutlich auf den weiteren Zuwachs bei der Glasfaserinfrastruktur aus. Aber dennoch: Mitte 2021 waren erst 18 Prozent der bayerischen Haushalte direkt an das Glasfasernetz angebunden. Wir müssen deshalb bei der digitalen Infrastruktur noch einen Gang hochschalten und sie in nachfrageschwächeren Räumen auch mit Fördermitteln weiter stärken. Insbesondere Unternehmen müssen auch auf dem Land ihren Bandbreitenbedarf sicher decken können", fordert Brossardt.

Die Bundesregierung hat eine neue Gigabit-Strategie beschlossen, die unter anderem stärker auf den Markt setzt. „Das ist der richtige Weg, aber ohne Förderungen wird es nicht gehen. Für ein flächendeckendes Breitbandnetz braucht es ein wirksames Nebeneinander von privatwirtschaftlichem Ausbau und staatlicher Förderung. Wir können keinen flächendeckenden eigenwirtschaftlichen Ausbau erwarten. Das zeigen schon die Kosten pro Anschluss: Während sie in Metropolen etwa 2.300 Euro betragen, kostet ein Anschluss in sehr dünn besiedelten Regionen mehr als 5.200 Euro", erläutert Brossardt mit Blick auf die vbw Studie „Förderung von Gigabitnetzen" vom Juni 2022. Die vollständige Studie „Das digitale Festnetz in Bayerns Regionen" finden Sie online.


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